Abteilung Gesundheit & Gesellschaft

Willkommen auf der Homepage der Abteilung „Gesundheit & Gesellschaft“ des Institutes für Public Health und Pflegeforschung (IPP). Die Abt. „Gesundheit & Gesellschaft“ untersucht gesellschaftliche Verhältnisse auf der Makro-, Meso- und Mikroebene in ihren Auswirkungen auf Gesundheit und Krankheit. Dabei ist für uns ein grundlegendes Verständnis von sozialen und psychosozialen Wechselwirkungen von Gesundheit und Gesellschaft leitend, das Gesundheit und Krankheit als Ergebnis gesellschaftlicher bzw. diskursiver Aushandlungsprozesse versteht. Vor diesem Hintergrund beschäftigen sich die Mitglieder der Abteilung gleichermaßen mit Fragen der Entstehung und Dynamik gesundheitlicher Risiken und sozialer Probleme sowie deren staatlicher, sozialer und biographischer Be- und Verarbeitung, wie auch mit Fragen der Gesundheitskommunikation in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen.

Lehre

In der Lehre bieten die Mitglieder der Abteilung Seminare und Veranstaltungen im Bachelorstudiengang Public Health/Gesundheitswissenschaften, im Masterstudiengang Public Health - Gesundheitsförderung & Prävention, im berufsbegleitenden und weiterbildenden Masterstudiengang Palliative Care sowie im General-Studies-Pool des Fachbereichs Human- und Gesundheitswissenschaften an. Zudem betreuen wir Bachelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen in den unten genannten Themenfeldern.

Arbeitsschwerpunkte in Forschung und Lehre

Soziologie der Gesundheit
Die Soziologie der Gesundheit macht Gesundheit sowie ihre staatliche, soziale und individuelle Be- und Verarbeitung zum Gegenstand ihrer Betrachtung. Damit rücken vor allem auch gesellschaftliche Diskurse über Gesundheit und Krankheit und die mit ihnen verbundenen Machtverhältnisse in den Fokus. Besondere Bedeutung kommt dabei auch sozialen Konstruktionen von Normalität und Abweichung zu, wie sie etwa im Kontext des Körpergewichts durch die Fat Studies oder mit Blick auf 'Behinderung' von den (Dis-)Ability Studies thematisiert werden.

Sozialwissenschaftliche Sucht- und Drogenpolitikforschung
Sozialwissenschaftliche Sucht- und Drogenpolitikforschung will dieses stark durch das medizinisch-naturwissenschaftliche Paradigma geprägte Forschungsfeld durch unterschiedliche sozialwissenschaftliche Ansätze und Methoden ergänzen. Zugleich fragt sie nach den Wechselwirkungen von „Drogenproblemen“ und „Drogenpolitik“, also dem Verhältnis von individuellem Handeln und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.

Glücksspielforschung
In der Arbeitseinheit Glücksspielforschung werden verschiedenartige Forschungsprojekte zu den Entstehungsbedingungen und den Folgen des problematischen Glücksspielverhaltens bzw. der Glücksspielsucht („Störung durch Glücksspielen“) sowie der Prävention dieses Störungsbildes durchgeführt. Unseren Forschungsarbeiten liegt zum einen ein biopsychosoziales Krankheitsverständnis zugrunde. Zum anderen zeichnen sich unsere Forschungsaktivitäten durch einen hohen Anwendungsbezug und damit den Anspruch aus, wissenschaftliche Befunde immer in konkrete Handlungsempfehlungen für die Praxis im Gesundheitswesen wie auch die Politik zu übersetzen. Für diese Zwecke greifen wir auf vielfältige Forschungsmethoden zurück, die von klassischen qualitativen (z. B. Interviewstudien), über quantitative (z. B. Big-Data-Analysen) bis hin zu (quasi-)experimentellen Forschungsansätzen reichen.

Gesundheit in Kriminalpolitik und Strafvollzug
Dieser Forschungsbereich umschließt einerseits Fragen, wie für Opfer und Täter eine weniger gesundheitsabträgliche Bearbeitung strafrechtsrelevanter Konflikte zu gestalten sein könnte. Andererseits interessieren wir uns dafür, wie sich die gesundheitliche Lage sowie die gesundheitlichen Bedarfe und Bedürfnisse von Inhaftierten darstellen und wie Gesundheit auch im Strafvollzug erhalten und gefördert werden kann.

Arbeit, Organisation und Gesundheit
Der Schwerpunkt Arbeit, Organisation und Gesundheit fokussiert unterschiedliche Aspekte und Einflüsse auf die Mitarbeitendengesundheit, wie z.B. die Interdependenzen von Führung, Organisation und Arbeitsbedingungen oder die gesundheitsförderlich oder pathogen wirkenden Strukturen von Organisation. Veränderungen durch Globalisierungs- und Ökonomisierungsprozesse haben Auswirkungen auf Organisationsstrukturen, Arbeitsbeziehungen und individuelle Biographien. Durch qualitative Studien werden in diesem Forschungsschwerpunkt Erfahrungen von Betriebsräten:innen sowie Führungskräften im Rahmen von Partizipationsmodellen erhoben. Betriebliches Gesundheitsmanagement wird dabei als multiprofessioneller und organisationssoziologischer Ansatz verstanden, der auch die Arbeitssicherheit und eine gesundheitsförderliche Organisations- und Kulturentwicklung beinhaltet.

Gesundheitskommunikation in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen
Gesundheitskommunikation in einem klassisch gesundheitswissenschaftlichen Verständnis beschäftigt sich v.a. mit der Frage nach der Qualität von Gesundheits-Informationen. Eine deutlicher sozialwissenschaftlich ausgerichtete Gesundheitskommunikationsforschung versteht die durch Kommunikation gestalteten Beziehungen ganz grundsätzlich als essentielle Bedingung für das Entstehen und Vergehen von Krankheit und Gesundheit. Dies gilt sowohl für die personale Ebene der Face to Face Kommunikation als auch für die gesellschaftliche Produktion von Gesundheits- und Krankheitsdiskursen und ihre Folgen.